Geschäftbericht 2014

Finanzlage

Finanzmanagementsystem

Die Steuerung des Finanzmanagements innerhalb des technotrans-Konzerns erfolgt zentral durch die Führungsgesellschaft. Es umfasst primär die Liquiditätssteuerung, die Beschaffung von Fremdkapital sowie das Management von Zins- und Währungsrisiken. Ziel des Finanzmanagements ist es unverändert, dass technotrans die jeweils erforderlichen Finanzmittel für das operative organische Wachstum und für die in diesem Zusammenhang erforderlichen Investitionen aus eigener Kraft erwirtschaftet. Dieses Ziel wurde auch im Geschäftsjahr 2014 erreicht. Die selektiven Investitionen (1,4 Millionen €) beschränkten sich erneut auf Erhaltungsinvestitionen.

2014 verfolgte das Finanz- und Liquiditätsmanagement insbesondere drei Ziele: Risikobegrenzung, Sicherung ausreichender Liquiditätsreserven und eine Ertrags- und Kostenoptimierung.

Die Risikobegrenzung erstreckt sich über alle finanzwirtschaftlichen Risiken, die den Bestand von technotrans gefährden könnten. technotrans nutzt ausgewählte derivative Finanzinstrumente ausschließlich zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken bei variabel verzinsten Finanzverbindlichkeiten. Außerdem steuert die Gesellschaft den Finanzbedarf im Konzern über die verfügbaren Kreditfazilitäten der technotrans AG, der Termotek GmbH, der KLH Kältetechnik GmbH sowie der Taicang KLH Cooling Systems Co. Ltd. Währungseinflüsse im Bereich externer Finanzverbindlichkeiten bestehen nicht. Konzernintern werden teilweise kurz- und langfristige Ausleihungen zwischen den Konzerngesellschaften vorgenommen, um lokal jeweils eine weitgehende Liquiditätsversorgung sicherzustellen. Daneben bestehen nennenswerte Liquiditätsbestände (liquide Mittel) in EUR, USD und GBP. Instrumente zum Hedging von Fremdwährungspositionen wurden nicht über den Stichtag 2014 hinaus eingesetzt.

Kapitalstruktur

Wichtigste Finanzierungsquelle sind die Mittelzuflüsse aus der betrieblichen Tätigkeit (operativer Cash Flow). 2014 erfolgte lediglich eine Darlehensneuvalutierung in Höhe von 0,5 Millionen € zur Finanzierung der Geschäftsausweitung in der Taicang KLH Cooling Systems Co. Ltd. Auf Seiten der technotrans AG wurden mit den bestehenden Hausbanken die Laufzeiten der in 2013 neu abgeschlossenen Rahmenkredite mit einem Gesamtvolumen von 11,5 Millionen € von einem Jahr auf unbefristet (bis auf weiteres) verlängert. Auf Seiten der KLH Kältetechnik GmbH und der Termotek GmbH konnten im Jahresverlauf die Fremdfinanzierungsanteile weiter reduziert werden. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden kurzfristige Finanzierungslinien nur zeitweise in Anspruch genommen. Alle Maßnahmen wurden mit verschiedenen Laufzeiten unter Ausnutzung bestmöglicher Zinskonditionen umgesetzt. Zum Ende des Geschäftsjahres beläuft sich der durchschnittliche gewichtete Fremdkapitalzinssatz auf rund 3,3 Prozent (Vorjahr: 3,3 Prozent). Insgesamt steht dem Konzern ein Kreditrahmen von rund 25,1 Millionen € zur Verfügung. Zum Bilanzstichtag verfügt die technotrans-Konzern über zugesagte, aber nicht in Anspruch genommene Kreditlinien in Höhe von 13,5 Millionen €.

Außerbilanzielle Finanzinstrumente, wie etwa Leasing, haben für uns nur eine untergeordnete Bedeutung.

2014 hat es keine Beschränkungen der Verfügbarkeit der gewährten Darlehen gegeben. Die Finanz- und Liquiditätsplanung der technotrans AG unterstellt auch für das operative Geschäft im Jahr 2015 eine ausreichende Liquiditätsausstattung, um jederzeit ihren absehbaren Zahlungsverpflichtungen nachkommen und zugleich bankenunabhängig Akquisitionschancen ergreifen zu können. Auf Basis einer soliden Eigenkapitalausstattung und einer komfortablen Liquiditätsausstattung im Zusammenspiel mit Finanzierungszusagen der Banken, kann technotrans jederzeit flexibel investieren.

Die langjährigen Geschäftsbeziehungen mit unseren Banken haben sich weiterhin als stabil erwiesen. Das aktuelle Umfeld bietet jedoch keine Gewähr, dass sie ihrer Rolle als Finanzierungspartner auch zukünftig im gewohnten Umfang gerecht werden wollen oder können. Darüber hinaus stehen technotrans als börsennotierter Gesellschaft die Instrumente des Kapitalmarktes zur Verfügung.

Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung im Mai 2015 die Ausschüttung einer Dividende für das Geschäftsjahr 2014 in Höhe von 0,33 € pro ausstehender Aktie vorschlagen. Damit kehrt technotrans zu der Dividendenstrategie, 50 Prozent des Konzernjahresüberschusses auszuschütten, zurück.

Investitionen und Abschreibungen

Im Geschäftsjahr 2014 betrugen die Investitionen 1,4 Millionen € (Vorjahr: 2,3 Millionen €). Dem Geschäftsverlauf angemessen wurden die Ausgaben unverändert auf das vertretbare Minimum beschränkt. Die Investitionen betrafen in erster Linie Ersatzbeschaffungen oder die IT-Ausstattung. Von dem Gesamtvolumen waren 0,8 Millionen € dem Segment Technology zuzuordnen und 0,6 Millionen € dem Segment Services. Aufgrund der geringen Fertigungstiefe hat die Investitionszurückhaltung keine Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit der Produktionskapazität.

Die in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Entwicklungsaufwendungen betrugen 3,4 Millionen €, das entspricht 3,0 Prozent vom Umsatz. Im Geschäftsjahr wurden außerdem 0,2 Millionen € Entwicklungskosten aktiviert, die immateriellen Vermögenswerte verringerten sich auf 1,4 Millionen (Vorjahr: 1,6 Millionen €) im Bereich der Entwicklungskosten. Im Berichtsjahr wurden Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten in Höhe von 0,3 Millionen € (Vorjahr: 0,1 Millionen €) vorgenommen.

Die planmäßigen Abschreibungen des Geschäftsjahres 2014 betrugen 3,0 Millionen € (Vorjahr 3,2 Millionen €). Hiervon waren 2,5 Millionen € dem Segment Technology und 0,5 Millionen € dem Segment Services zuzuordnen. Wesentlichen Anteil an den Abschreibungen haben der mit KLH erworbene Kundenstamm und die Immobilie in Sassenberg.

Weitere konkrete Investitionen in das Anlagevermögen oder immaterielle Vermögenswerte, die mit einem ungewöhnlichen Finanzierungsbedarf verbunden wären, sind derzeit nicht geplant.

Investitionen und Abschreibungen in Mio. EUR

Liquidität

Ausgehend von einem Jahresüberschuss von 4,4 Millionen € (Vorjahr: 3,0 Millionen €) erreichte der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit vor Änderung des Nettoumlaufvermögens 10,2 Millionen € (Vorjahr: 7,6 Millionen €).

Mit rund 2,8 Millionen € hatten die Veränderungen des Nettoumlaufvermögens einen negativen Cashflow-Effekt (Vorjahr: 3,4 Millionen €). Die erhöhten Mittelabflüsse zeigten sich besonders im Aufbau von Forderungen und Vorräten, welche sich insbesondere aufgrund des starken Wachstums im vierten Quartal stichtagsbedingt ergeben haben. Im Vergleich zum Vorjahr wirkte sich der Aufbau der Rückstellungen positiv auf den Cashflow aus.

Insgesamt erreichten die Nettozahlungsmittel aus betrieblicher Tätigkeit 7,1 Millionen € (Vorjahr: 2,7 Millionen €). Dieser operative Cashflow reichte aus, um zunächst den Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit in Höhe von 1,4 Millionen € (Vorjahr: 2,3 Millionen €) sowie den letzten bedingten Kaufpreisanteil für den Unternehmenserwerb der Termotek GmbH in Höhe von 0,9 Millionen € finanziell zu decken. Die insgesamt für Investitionen eingesetzten Nettozahlungsmittel betrugen 2014 nur 2,3 Millionen € nach 6,1 Millionen € im Vorjahr.

Die für die Finanzierungstätigkeit eingesetzten Nettozahlungsmittel beliefen sich im Geschäftsjahr 2014 auf -4,6 Millionen € (Vorjahr +1,6 Millionen €). Aus den Ein- und Auszahlungen im Zusammenhang mit Darlehensfinanzierungen ergaben sich Mittelabflüsse von 3,3 Millionen € (Vorjahr 2,4 Millionen Mittelzufluss). Für die Ausschüttung einer Dividende an die technotrans-Aktionäre wurden im Berichtsjahr 1,3 Millionen € (Vorjahr: 0,8 Millionen €) gezahlt.

Der Free Cashflow entwickelte sich wie erwartet positiv und stieg zum Ende des Berichtsjahres auf 4,8 Millionen € (Vorjahr: -3,4 Millionen €).

Die liquiden Mittel lagen damit zum Jahresende mit 17,2 Millionen € leicht über dem Vorjahr (16,7 Millionen €). Aus Sicht des Kapitalmanagements ist die Liquiditätsausstattung des Konzerns unverändert komfortabel, auch 2015 ist der Konzern damit in der Lage, die Zahlungsverpflichtungen aus dem operativen Geschäft jederzeit zu erfüllen.

Nettozahlungsmittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit in Mio. EUR