Geschäftbericht 2014

Chancen- und Risikobericht

Als Technologieunternehmen agiert technotrans in einem dynamischen Marktumfeld, in dem sich ständig neue Chancen und Risiken eröffnen. technotrans betreibt ein Chancen- und Risikomanagement, das die Führung dabei unterstützt, die Unternehmensziele zu erreichen. Voraussetzung für den langfristigen Erfolg von technotrans ist es, Chancen frühzeitig zu erkennen und zu nutzen. Gleichzeitig ist das Unternehmen Risiken ausgesetzt, die das Erreichen seiner kurz- und mittelfristigen Ziele erschweren können. Als Risiken versteht technotrans aus der Ungewissheit über zukünftige Entwicklungen resultierende interne und externe Ereignisse, die sich negativ auf das Erreichen der Unternehmensziele auswirken können. Als Chancen versteht technotrans mögliche Erfolge, die über die festgelegten Ziele hinausgehen und die Geschäftsentwicklung auf diese Weise begünstigen. Risiken und Chancen sind untrennbar miteinander verbunden. Damit unterstützen die im Risikobericht erläuterten Strukturen und Prozesse zum Risikomanagementsystem in der Rückkopplung auch das Chancenmanagement.

Gesamtwirtschaftliche / Branchenspezifische Risiken

Die zukünftige Entwicklung des technotrans-Konzerns wird von verschiedenen Rahmenbedingungen wie der globalen Wirtschaftsentwicklung, der Entwicklung der Investitionsgüterindustrie im Allgemeinen und hier speziell der Entwicklung der Druckmaschinenindustrie, der Werkzeugmaschinenindustrie, der Laserindustrie und anderer Branchen beeinflusst. Die zunehmende Diversifizierung verringert die Abhängigkeit von der Zyklik der Druckindustrie und eröffnet gleichzeitig die Möglichkeit, an den Chancen, die verschiedene Wachstumsmärkte bieten, zu partizipieren.

Als Systemlieferant realisiert technotrans noch einen vergleichsweise hohen Umsatzanteil mit den führenden Druckmaschinenherstellern weltweit, die sich in einem fortgesetzten Restrukturierungsprozess und Kapazitätsabbau befinden. Eine wirtschaftliche Schieflage oder das Ausscheiden eines dieser Kunden aus dem Markt hätte kurzfristig möglicherweise erheblichen Einfluss auf die Finanz- und Ertragslage des Unternehmens. Dauerhafte Auswirkungen erwarten wir jedoch nicht, da die Konsolidierung keinen Einfluss auf den Absatzmarkt der Druckmaschinen insgesamt haben dürfte. Dieses Risiko schätzen wir zum Zeitpunkt der Berichterstattung als mittel ein. Hersteller des Werkzeugmaschinen- und Lasermarktes gehen hingegen zuversichtlich in das Jahr 2015. Nahezu alle Laser- und Werkzeugmaschinenhersteller streben 2015 weiteres Wachstum an.

Ein grundsätzliches konjunkturelles und branchenspezifisches Risiko verbleibt natürlich, da die tatsächliche konjunkturelle Entwicklung der Weltwirtschaft und der deutschen Wirtschaft, insbesondere der exportorientierten Investitionsgüterindustrie, von den unterstellten Prognosen erheblich abweichen kann. Das Risiko schätzen wir zum Zeitpunkt der Berichterstellung als gering ein und wir wären außerdem jederzeit in der Lage, das Unternehmen bei Bedarf wieder kurzfristig an sich ändernde Rahmenbedingungen anzupassen.

Unternehmensstrategische Risiken

Unternehmensstrategische Risiken bestehen hauptsächlich in der Fehleinschätzung der künftigen Markt- bzw. Geschäftsentwicklung.

Um uns weitere Absatzmärkte zu erschließen, orientieren wir uns an unseren Kernkompetenzen und adressieren gezielt Nischenmärkte, in denen wir als Systempartner industrieller Großkunden erfolgreich sein können. Um uns diese Märkte zu erschließen, stellen wir beispielsweise auf Messen der entsprechenden Zielindustrien aus. 2015 sind u. a. folgende Beteiligungen an wichtigen Messen und Ausstellungen geplant: der Photonics West (USA), Laser World of Photonics China, Laser World of Photonics München sowie in Deutschland die World Publishing Expo, die Blechexpo und die Batterietagung.

Der jüngste Geschäftsverlauf mit Kunden in der Druckindustrie hat uns erneut darin bestärkt, die Erschließung von Anwendungen unserer Kernkompetenzen in anderen Märkten auch weiterhin mit Nachdruck voranzutreiben.

Innovationen und die Optimierung unserer Technologien, sowohl für die Druckindustrie wie auch für andere Absatzmärkte, stehen im Zentrum der Aktivitäten unserer Forschung & Entwicklung. Der Ursprung der Projekte liegt sowohl in den Business Units als auch in der Initiative der eigenen Entwicklungsabteilung. Daneben stehen unsere Entwicklungsingenieure in engem Kontakt mit unseren Kunden, um in deren Produktionsalltag unmittelbaren Bedarf zu identifizieren und diese Anforderungen anschließend umzusetzen. Insgesamt erwarten wir, dass die Aufwendungen für Forschung & Entwicklung 2015 nicht signifikant steigen werden.

Grundsätzlich wächst mit der Zahl der Unbekannten (Markt, Kunde, Technik) die Möglichkeit, dass die Bemühungen zur Einführung neuer Produkte nicht erfolgreich sind. Wir begegnen diesem Risiko mit einer sorgfältigen Analyse der Rahmenbedingungen im Vorfeld der Entwicklung neuer Produkte sowie einem sorgfältigen Qualifizierungsprozess der Prototypen und schätzen es daher als gering ein.

Daneben prüfen wir laufend geeignete Möglichkeiten für Akquisitionen, um das Wachstumstempo zu beschleunigen. Aufgrund der strategischen Bedeutung investieren wir in die Erschließung dieser Zukunftsmärkte erhebliche Ressourcen. Die Übernahme von Unternehmen ist mit einer Reihe von Risiken verbunden, die sich unmittelbar auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage auswirken können. Wir grenzen diese Risiken ein, indem wir in der Regel zunächst eine Kooperation vereinbaren, um über einen gewissen Zeitraum unsere Erwartungen in der Praxis zu überprüfen. Den Erfolg der Akquisition sichern wir auch durch eine anschließende enge Einbindung des bisherigen Managements und eine motivierende Anreizkomponente als Teil der Kaufpreisvereinbarung. Daher schätzen wir dieses Risiko im Allgemeinen als gering ein.

Sollten sich die Erwartungen bezüglich der wirtschaftlichen oder branchenspezifischen Entwicklung oder die Planungen neu erworbener Unternehmen oder die Erwartungen an neu entwickelte Produkte als nicht zutreffend erweisen, kann das Umsatz- und damit auch das Ergebnisziel möglicherweise verfehlt werden. Die Erreichung der Margenziele ist ganz wesentlich von der geplanten Umsatzentwicklung und strikter Kostenkontrolle abhängig. Des Weiteren können ungeplante Aufwendungen, beispielsweise für unerwartet notwendige Strukturmaßnahmen oder unvorhersehbare zusätzliche Qualitätsprobleme, ursächlich sein für gravierende Abweichungen. Für beides gibt es zum Zeitpunkt der Berichterstellung keine Hinweise und wir schätzen das Risiko als gering ein. Wir sind bei den Planungen für das Geschäftsjahr 2015 nach unserer Einschätzung von realistischen Planprämissen ausgegangen und können im Bedarfsfall schnell gegensteuern, um diese Risiken bestmöglich auszuschließen oder zu minimieren.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Zu den finanzwirtschaftlichen Risiken zählen vor allem das Liquiditätsrisiko, das Zinsrisiko und das Währungsrisiko sowie das Ausfallrisiko.

Eine von den Planungen für das Geschäftsjahr 2015 abweichende deutliche Verschlechterung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage könnte zur Folge haben, dass unsere Banken bei zukünftigen Finanzierungen entsprechende Kreditklauseln bezüglich bestimmter Finanzkennzahlen (Covenants) vereinbaren würden. Auf der Basis unserer Planungen für 2015 schätzen wir dieses Risiko als gering ein.

Aufgrund der Unternehmensstruktur und der Märkte haben Währungsrelationen nur moderaten Einfluss auf die operative Entwicklung des technotrans-Konzerns, da der weit überwiegende Teil des Geschäfts in Euro abgerechnet wird. Die Entwicklung der Wechselkurse kann hingegen die Wettbewerbsfähigkeit unserer Kunden befördern oder behindern.

Das Risiko eines größeren Forderungsausfalls bewerten wir auch aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre und des Volumenrückgangs insgesamt als gering. Wo möglich, haben wir die Forderungen gegen Ausfall versichert und so das Risiko weiter eingeschränkt. Insgesamt schätzen wir die finanzwirtschaftlichen Risiken als gering ein.

Leistungswirtschaftliche Risiken

Neben den unternehmensstrategischen Risiken bestehen für technotrans leistungswirtschaftliche Risiken wie insbesondere Beschaffungsrisiken und Produktionsrisiken. Durch eine sorgfältige Steuerung der Geschäftsprozesse werden Preis- und Mengenrisiken eingegrenzt. Für 2015 erwarten wir keine signifikanten Erhöhungen der Beschaffungspreise.

Des Weiteren besteht das Risiko, dass die Erwartungen der Kunden bezüglich termingerechter Lieferung oder Qualität nicht erfüllt werden. Eine Vielzahl von Prozessen und Instanzen, angefangen vom Lieferantenmanagement und der Kundenprojektabwicklung bis zum Qualitätsmanagement, sollen diesbezügliche Defizite vorausschauend beseitigen.

Grundlage der modernen Arbeitsumgebung ist eine sichere und effektive IT-Infrastruktur. Die wachsende Vernetzung der Systeme und die Notwendigkeit der permanenten Verfügbarkeit stellen hohe Anforderungen an die eingesetzte Informationstechnologie. Möglichen Risiken aus dem Ausfall von Rechnersystemen und Netzwerken, unberechtigten Datenzugriffen oder Datenmissbrauch begegnet technotrans mit einer zentralen Shared-Service-Center-Funktion (technischer und organisatorischer Art) sowie regelmäßigen Investitionen und Kontrollen.

Mögliche Risiken ergeben sich im Wesentlichen bei der Personalbeschaffung und Personalentwicklung. Veränderungen von Strukturen oder Prozessen bergen das Risiko, Mitarbeiter und ihr Know-how zu verlieren, weil sie sich mit diesen Maßnahmen nicht identifizieren und sich deshalb anderweitig orientieren (Fluktuation). Wir begegnen diesem Risiko durch zielgerichtete Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen, die Verlagerung von individuellen Kompetenzen auf Teams sowie eine leistungsgerechte Vergütung. Die Mitarbeiter schätzen die positive Unternehmenskultur, so dass die Gesamtheit aller Maßnahmen technotrans zu einem attraktiven Arbeitgeber macht. Insgesamt schätzen wir die leistungswirtschaftlichen Risiken als gering ein.

Rechtliche Risiken

Aus dem operativen Geschäft der technotrans AG und ihrer Tochtergesellschaften resultieren Risiken aus Gewährleistungs- und Produkthaftungsansprüchen aufgrund von Kundenreklamationen. Ein effizientes Vertrags- und Qualitätsmanagement minimiert dieses Risiko zwar, kann aber keinen grundsätzlichen Ausschluss garantieren. Zur Risikovorsorge hat technotrans einen ausreichenden Versicherungsschutz und darüber hinaus werden Rückstellungen bilanziert.

Risiken aus dem Ausgang von Gerichts- oder Schiedsverfahren, die nach heutiger Einschätzung einen erheblichen nachteiligen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage der Gruppe haben könnten, bestehen weder für die technotrans AG noch für die einzelnen Tochtergesellschaften. Insgesamt schätzen wir die rechtlichen Risiken als gering ein.

Die Gesamtrisikosituation hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht wesentlich verändert und bleibt weiterhin überschaubar und beherrschbar. Der Vorstand verfügt über keinerlei Hinweise auf eine potenzielle wirtschaftliche oder rechtliche Bestandsgefährdung.